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Tagebuch der Hölle

Erschienen am 20.02.2016, Auflage: 1/2016
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783903022256
Sprache: Deutsch
Umfang: 592 S., 1 Illustr.
Format (T/L/B): 3.5 x 21.5 x 13 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Tagebuch der Hölle erzählt in autobiographischen Zügen die Geschichte der Komintern (1919-1943), der sowjetisch dominierten Nachfolgeorganisation der 1. Internationale und gehört zu den grossartigsten Schriften einer verlorenen Generation europäischer Revolutionäre. Jan Valtin interessiert sich schon in jungen Jahren für Politik und nimmt 1923 aktiv am Hamburger Aufstand teil. Danach reist er als agitierender Seemann auf den Weltmeeren und unterzieht sich 1925 einer Kaderschulung in Leningrad. Als Agent der Komintern koordiniert er weltweit Gewerkschaften der Matrosen und Seemänner. In der damaligen Zeiten vor der Erfindung des Luftverkehrs und des Internets ein Schlüsselfaktor zum Transport von Nachrichten, Propaganda, Waffen und Personen. Er übernimmt Aufträge zur Disziplinierung abtrünniger Parteigruppen und anderer Feinde der Sowjetunion und sitzt in der USA drei Jahre wegen Mordversuch im Gefängnis. Als er Anfangs der 1930er Jahre nach Deutschland zurückkehrt geht der Wirbel aber erst richtig los. Ein extrem mitreissendes und aufschlussreiches Zeitdokument über die Skrupellosigkeit und Unfähigkeit der Komintern, die zum Auslandsgeheimdienst der jungen UdSSR degradiert wurde. Ein Buch über den Aufstieg und den Machterhalt der NSDAP und über die Unfähigkeit der gesamten deutschen Linken etwas dagegen zu unternehmen. Ein herzzereissendes Epos, dass zeigt wohin die Abgabe politischer Verantwortung und Selbstständigkeit an eine zentrale Parteiinstanz führen kann und damit ein anti-autoritäres Buch im besten Sinne.

Autorenportrait

Richard Krebs aka Jan Valtin verlor seine Frau und sein Kind und starb jung an den Folgen der Folter, die er in Gestapo-Haft erlitt. Sein Buch wurde 1941 von der Zeitschrift TIME zum Buch des Jahres gekürt und wurde zum in viele Sprachen übersetzten Welterfolg. In den letzten Jahren erschien auf Deutsch zahlreiche Sekundärliteratur zu seinem Werk, in der die politische Aussage und die Authentizität seiner Lebensgeschichte untersucht wurde.