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Leben aus dem Schatten - Cover

Leben aus dem Schatten

Die Memoiren von Cartouche, dem Meisterdieb und Templermeister, Teil 2

Erschienen am 06.05.2019, Auflage: 1/2019
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783956559907
Sprache: Deutsch
Umfang: 328 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Reise ins 18. Jahrhundert und erschuf gleichzeitig ein detailgetreues Paris der damaligen Zeit, in das man beim Lesen nahezu völlig eintaucht. Im vorliegenden zweiten Teil erzählt Arnold Hiess die wahre Lebensgeschichte des Meisterdiebs zu Ende und lässt dabei das damalige Leben und die dramatischen Ereignisse wieder auferstehen. Mit vielen fesselnden Elementen und historisch korrekten Facetten ausgestattet, wird es dem Leser hierbei nahezu unmöglich gemacht, vor dem Ende der Geschichte in sein eigenes Leben wieder zurückzufinden. Dabei lässt Arnold Hiess die Welt der Tempelritter wieder aufleben, die bis zu ihrer Verfolgung und Auslöschung ihr Hauptquartier in Paris hatten, und forscht nach all ihren Geheimnissen und Schätzen. In brillant erzählten Abenteuern und Zeitreisen erlebt der Leser Geschichte seit der Templerzeit und viele spannende Geschehnisse. Cartouche stellt auf seinem Lebensweg die Liebe in drei speziell gedachten Facetten immer mehr ins Zentrum seines Denkens und entwickelt sich im Alter fast zum Philosophen. Das Buch kann dadurch auch als spektakuläre Lebensanleitung für unser heutiges modernes Leben verstanden werden - ganz abseits herkömmlicher Religionen. Was wirklich zählt im Leben, sind die eigenen Träume und deren Umsetzung - auch gegen den Widerstand vieler Konventionen. Und was wirklich zählt im Leben, ist die Liebe zu einem besonderen Menschen: Wer dieses Glück in sich trägt, sieht mit dem Herzen bereits die neuen Blumenwiesen - auch hinter dem Tod.

Autorenportrait

Arnold Hiess, geboren am 09.03.1989, lebt mit seiner Familie im niederösterreichischen Waldviertel. Seine große Leidenschaft sind Bücher. Schon in jungen Jahren las er unzählige Schriften verschiedener Autoren und Genre. Und schon früh in seinem Leben wurde ihm eines bewusst: Er wird einmal selbst verfassen. Und so kam es, dass er eines Tages sein erstes Werk vollendete: Die Memoiren von Cartouche. Neben dem Schreiben - das eine Art Lebenselexier für ihn geworden ist - treibt er sehr viel Sport, arbeitet an verschiedenen anderen Dingen, liest sehr gerne, und findet Zeit für seine Haustiere, seine Katzen. Sein Lebensmotto: "Sei wie ein Adler. Frei. Unbeschwert. Greife nach den Sternen und erfülle dir deine Träume."

Leseprobe

Kurze Zeit später kam ich im Untergrund an. Ich schob die Geheimtür zur Seite und betrat wachsam unser Versteck. Ich sah bereits von fern, wie die Knaben mit ihren Holzschwertern übten und wie Babette in einem gepolsterten Stuhl saß und Annabelle eine Geschichte vorlas. Als ich mich ihnen näherte, stoppte Babette ihre Erzählung und musterte mich eindringlich. "Und was geschah dann, Tante Babette?", fragte Annabelle, als sie begeistert in die Luft sprang und neben ihr her hopste. "Gleich, meine Kleine. Ich muss kurz mit Louis sprechen", antwortete Babette, bevor sie mich fragte, ob ich nun endlich Jacques und Eric gefunden hätte. Ich nickte, und erzählte ihr alles, was ich herausgefunden hatte. Am nächsten Tag würde mir Babette treu zur Seite stehen, denn der Henker sollte morgen sein blaues Wunder erleben. Was ich mit ihm vorhatte? Sollte er leiden? Oui! Ich hatte mir einen ausgefuchsten Plan zurechtgelegt. Ich blickte zum Himmel - einzig ein paar Schäfchenwolken und Schlieren befleckten das tiefe Blau, als ich mich auf dem Weg zum Place de Grève befand. Salzig. Die Luft roch salzig. Eine Hinrichtung von zwei Räubern stand heute auf dem Programm und mein guter alter Henker war ebenfalls zugegen. Als ich ankam, feierte bereits ein Dutzend Bürger, die rund um den Galgen standen. Ich näherte mich dem seltsamen Gebaren und erblickte die gefesselten, verdreckten Straftäter. In ihren Gesichtern bemerkte ich Angst. Todesangst. Schon bald kam der stämmige Urteilsvollstrecker und ließ sich von der Menge feiern; er streckte beide Arme in die Luft. Die Bürger jaulten frenetisch. Dann legte er den Räubern die Stricke um ihre Hälse, während die beiden erschüttert und bleich auf die schaulustige Meute starrten. Sie zitterten am ganzen Leibe, einer von ihnen wurde feucht im Schritt. Die Bürger bewarfen sie mit faulem Gemüse und altem Brot, als der Henker seine linke Hand in die Höhe streckte, um die Menge zu beruhigen. Die Verurteilten wimmerten. Kurze Zeit später öffnete der Riese die Falltüren, die Diebe stürzten und zappelten nun frei in der Luft. Ihre Gesichter wurden schon nach kurzer Dauer blutrot, man sah, wie sie kläglich um Luft rangen und den Tod schon vor Augen hatten. Die Menge jubelte, schrie vor Freude, während sie wieder verdorbene Lebensmittel gegen die Verbrecher schleuderte. Ich erschauderte, hoffte, dass bald ihre Genicke brechen würden, damit ihnen zumindest der grausame Erstickungstod erspart bliebe. Sekunden später knackste es dumpf. Fast zeitgleich verstarben die beiden Männer an Genickbruch, und ihre reglosen Körper baumelten nun im leichten Sommerwind hin und her. Die Menge grölte und jaulte vor Glück, hatte sich aber alsbald aufgelöst. Ich beobachtete den Henker und folgte ihm unauffällig. Er ging in die nahe gelegene Schenke "Zum roten Adler", um seinen übergroßen Durst und Hunger zu stillen, während ich an der Eingangstüre auf ihn wartete. Die Zeit verging, ich trällerte mehrere Volkslieder vor mich hin und verharrte an meinem Standort. Nach etwa einer Stunde schwang sich der grobe Mann, der immer noch seine schwarze Henkerskluft trug, aus der Taverne und gähnte lautstark. Hurtig stellte ich mich ihm in den Weg. "Wer bist du, Maskenmann? Geh aus dem Weg!", raunzte er mich mürrisch an, doch ich verblieb an meinem Platz. "Verschwinde endlich, du Vollidiot!", fauchte er, als er mich an meinen Gewändern packte. Augenblicklich schubste er mich so fest, dass ich zurückgeschleudert wurde und zu Boden fiel. Als ich aufstand und den Schmutz von meiner Kleidung abstreifte, lachte er lauthals, amüsierte sich prächtig. Ich nahm meine Maske ab und grinste ihn an. Sein Lachen endete abrupt und sein Gesichtsausdruck wurde ganz starr. "Du bist doch der Räuber, den ich vor Jahren davonkommen ließ, oder?" - "Genau, der bin ich! Und du widerlicher Bastard hast dich mit meine Frau vergnügt, sie dann verraten und nun meine geliebte Mademoiselle sogar auf dem Gewissen!" Der Henker kam näher, ich roch seinen fauligen Atem; Essensreste